Sager von den spitzen Steinen(Steinsager) - brauner Kater mit leuchtend grünen Augen
Bach wo kleiner Fisch schwimmt(Bach) - braun getigerte Kätzin
Sturmpelz - dunkelgrauer Kater mit bernsteinfarbenen Augen
Herbst wo Blätter fallen(Herbst) - hellbraune Kätzin mit weißen Flecken und grauen Augen
Streuner und Hauskätzchen
Prinzessin - hellbraun getigerte Kätzin mit weißer Brust und weißen Pfoten
Rabenpfote - schlanker, schwarzer Kater mit weißer Schwanzspitze
Mischusch - schwarz - weißer Kater
Laura - braun getigerte Kätzin
Graustreif - grauer Kater mit schwarzem Streifen, Zweiter Anführer des DonnerClans, bevor er von Zweibeinern entführt wurde
Millie - silbergraue Kätzin
SternenClan
Blaustern - blaugraue Kätzin mit blauen Augen, vor Feuerstern Anführerin des DonnerClans
Schlammfell - hellgrauer Kater mit bernsteinfarbenen Augen, ehemaliger DonnerClan-Krieger
Buntgesicht - graue Kätzin mit dunklen Felcken und grünen Augen, ehemalige DonnerClan-Kriegerin
Eichenherz - rotbrauner Kater mit bernsteinfarbenen Augen, ehemaliger Zweiter Anführer des FlussClans
Streifenstern - hellbraun getigerter Kater mit schiefem Kiefer, vor Leopardenstern Anführer des FlussClans
Gelbzahn - dunkelgraue Kätzin, ehemalige Heilerin des DonnerClans und davor des SchattenClans
Fetzenstern - Kater mit braunem, zerfetztem Fell, ehemliger SchattenClan-Anführer
Tüpfelblatt - schildpattfarbene Kätzin, ehemalige Heilerin des DonnerClans
Federbart - ehemaliger Heiler des DonnerClans
Prolog:
Prolog
Die blaugraue Kätzin saß auf einer Lichtung am Ufer des Sees. Sterne blitzten in ihrem Fell. Zwei Kater kamen durch die Büsche herab getrottet. Der eine hatte ein rotbraunes Fell, der andere ein schiefes Unterkiefer. Die Kätzin hob den Kopf: „Streifenstern, Eichenherz, ihr seid gekommen. Aber wo sind die anderen?“ Der Kater mit dem schiefen Unterkiefer erwiderte: „Sie werden bald eintreffen. Aber Blaustern, warum hast du ein Treffen des ganzen SternenClans einberufen? Gibt es ein Problem?“ Drei weitere Katzen kamen durch das Gestrüpp zum See. „Das wirst du früh genug erfahren“, miaute die alte, graue. „Deine Heiler wissen also davon?“, fragte Eichenherz. „Ja, Federbart, Tüpfelblatt und Gelbzahn haben dasselbe gesehen wie ich“, antwortete Blaustern. Immer mehr Katzen mit schimmernden Pelzen tauchten nun am Rand des Sees auf. Blaustern erhob sich und begrüßte die Katzen: „Meine Freunde, ich muss euch etwas mitteilen, was euch nicht gefallen wird.“ Sie blickte sich um, um sicher zu sein, dass sie die volle Aufmerksamkeit aller Katzen hatte. „Tüpfelblatt, Federbart, Gelbzahn und ich haben gesehen, dass wir hier am See falsch sind. Unsere Clans müssen zwar nicht hungern, aber wir haben gesehen, dass das Wasser des Sees vergiftet werden wird. Wir müssen etwas unternehmen, sonst werden die Clans sterben. Es gäbe ein sehr viel besser geeignetes Territorium dort, wo der WolkenClan lebt.“ Protestgeheul erhob sich unter den Katzen. „Wir sind erst seit ein paar Monden hier! Warum sollen wir das Territorium am See schon wieder verlassen?!“ rief eine Kätzin aus dem Hintergrund. „Ich verstehe dein Problem Buntgesicht aber,…“ Blaustern wurde von einer anderen Katze unterbrochen. „Was sollen die Clans von uns denken? Sie erholen sich gerade erst von der letzten Reise!“ Zustimmendes Gemurmel erklang. „Ruhe!“, das Gemurmel verklang „Ihr benehmt euch wie ein paar Junge. Warum lässt ihr Blaustern nicht ausreden. Der SchattenClan ist hier nicht sehr glücklich und ich bin mir sicher, dass es auch in anderen Clans Unruhen gibt, seit wird hier sind!“ Nach dem eingriff eines Katers mit struppigem Fell kehrte Ruhe zwischen den Katzen ein. „Danke Fetzenstern… Was ich eigentlich sagen wollte, war, dass die Clans den See verlassen müssen, denn sonst werden alle Clans daran untergehen. Deshalb schlage ich vor, dass wir ein paar Katzen losschicken. Sie sollen einen weiteren Clan gründen. Den FeuerClan. Und alles für die anderen Clans bereit machen, denn ein paar Blattwechsel sind uns noch gegeben, bis es soweit ist…“
Kapitel 1:
Kapitel 1
Flammenblüte saß an einem Teich. Überall um sie herum konnte sie Sterne sehen, aber es war nicht dunkel. Der Boden unter ihren Pfoten war kalt und sie spürte die Pfotenabdrücke vieler Katzen, die vor ihr an diesem Ort waren. Schlagartig wurde ihr bewusst wo sie sich befand. Es musste der Mondsee sein. Doch wie war sie hier her gekommen? Sie konnte sich noch daran erinnern, dass sie sich in ihr Nest im Kriegerbau gelegt hatte, bevor sie eingeschlafen war. Sie musste also träumen. Plötzlich erschien eine Katze am Rand des kleinen Sees eine weitere Katze, doch diese hatte Sternenstaub in ihrem Fell. Die blaugraue Kätzin kam auf sie zu und begann zu sprechen: „Sei gegrüßt Flammenblüte. Du wirst mich nicht erkennen, denn ich starb noch bevor du geboren wurdest. Aber es reicht vollkommen, dass ich dich kenne.“ Die blauen Augen der Kätzin blitzten. „Wir haben dich beobachtet und als würdig befunden.“ Verwirrt blickte Flammenblüte auf. Sie hatte schon von den Katzen des SternenClans gehört, aber nicht gedacht, je persönlich mit einer sprechen zu dürfen. Sie war keine Heilerin wie ihre Schwester und es war auch sehr unwahrscheinlich, dass sie eines Tages Anführerin wurde. „Würdig wofür?“ Die blaugraue Kätzin nickte wissend. „Der See wird sterben. Zu dritt werdet ihr zu den Wolken gehen und Feuer sein. Nur so kannst du die Clans retten.“ Ein starker Wind kam auf und zerzauste Flammenblütes Fell. Noch bevor sie begriff, dass sie gerade eine Prophezeiung gehört hatte, löste sich die SternenClankriegerin langsam auf. „WARTE!!! Was meinst du damit?“ jaulte Flammenblüte, doch die Kätzin war schon verschwunden und mit ihr hatte sich auch der Sturm gelegt. Nun begann auch der Rest des Teiches zu verschwinden und Flammenblüte fiel in einen unruhigen Schlaf.
Wild um sich schlagend erwachte Flammenblüte am nächsten Morgen. Noch leicht zerzaust setzte sie sich auf und blickte sich im Bau der Krieger um. Er war leer bis auf Dornenkralle und Lichtherz die in der anderen Ecke des Baus schliefen. Auch das Nest neben ihrem, in dem normalerweise Regenpelz, ihr Gefährte, schlief, war bereits kalt. Sie musste verschlafen haben! Nach einer schnellen Wäsche rannte die flammenfarbene Kriegerin auf die Lichtung, die schon in gleisendes Sonnenlicht getaucht war. Der kalte Wind des Blattfalls zerzauste ihr Fell. Um sie herum herrschte reges Treiben. Farnpelz, Sandsturm und Weißpfote kamen gerade durch den Lagereingang marschiert, jeder mit mehreren Beutestücken beladen. Brombeerkralle und Beerenpfote besserten die Wände der Kinderstube aus und Mausefell und Langschweif sonnten sich neben einem Baumstumpf. Der Rest des Clans war wohl schon auf Patrouille oder beim Jagen. Flammenblüte fauchte wegen ihrer Schussligkeit, wie sollte ihr ihr Vater je einen Schüler geben, wenn sie nicht mal dazu in der Lage war rechtzeitig aufzustehen. Dabei hatte sie doch so gehofft, dass eines von Ampferschweifs Jungen, ihre Schülerin werden könnte. Sie beschloss gleich zu Brombeerkralle zu gehen und ihm ihre Hilfe anzubieten. Da erinnerte sie sich an ihren Traum und ihr wurde klar, dass sie wohl nie Mentorin werden würde, wenn die Prophezeiung der blaugrauen Kätzin zutraf. Ein Schaudern lief ihr ihren Rücken hinunter. Sie sollte wohl erst einmal zu Blattsee gehen und ihr von dem Traum erzählen. Ihre Schwester würde ihr bestimmt helfen können, schließlich war sie die Heilerin des DonnerClans. Sie lief zum Heilerbau hinüber und stieß beinahe mit Ampferschweif zusammen, die aus dem Bau gestürzt kam. „Flammenblüte! Kannst du mir helfen? Ich kann Honigjunges nirgends finden. Ich habe mich mit Minka unterhalten und plötzlich war meine kleine weg!“, Ampferschweif war ganz hysterisch vor Sorge um ihr Junges. Sofort war ich in Gedanken bei dem Fuchs, den Staubwolke gestern in der Nähe des Lagers gesehen hatte. Was wenn er wiederkam und das Junge schutzlos fand? „Natürlich helfe ich dir!“, antwortete ich, „wo hast du denn schon gesucht?“ „Im Heilerbau, auf der Lichtung und natürlich in der Kinderstube. Was ist, wenn sie das Lager verlassen hat?“, Verzweiflung stand in Ampferschweifs Augen. „Dann werden wir sie auch finden“, Flammenblütes Stimme klang sicherer, als sie sich fühlte, „Such du im Schülerbau, okay? Ich werde beim Kriegerbau nachschauen und vielleicht finde ich auch gleich noch ein paar Katzen, die uns bei der Suche helfen.“ Schon stürmten die Kätzinnen auf die Lichtung. Im Kriegerbau konnte sie das goldbraune Junge nicht finden, aber dafür boten Lichtherz und Dornenkralle, die gerade erst aufgewacht waren und noch etwas zerzaust wirkten, ihre Hilfe bei der Suche an. Auch Mauspfote und Haselpfote suchten nach dem Jungen und bald war das ganze Lager in Aufregung. Sie konnten Honigjunges nirgends finden! Da kam Flammenblüte eine Idee. Sie würde den Felshang hinauf zu Feuersterns Bau klettern, von dem aus man das ganze Lager überblicken konnte. So würde sie das Junge bestimmt finden. Sie kletterte etwas schwerfällig von einem Vorsprung zum anderen, was sie sehr wunderte, schließlich war sie eine der wendigsten Katzen des DonnerClans. Oben angekommen konnte sie ein mitleiderregendes Quieken hören. Das Junge! Sie schaute sich um, konnte das goldene Fell von Honigjunges aber nirgends entdecken. Flammenblüte ging zum Rand der Hochnase und blickte über das Lager hinweg, als sie ein weiteres Quieken hörte. Es hörte sich an als ob es von direkt unter ihr kam. Sie schaute nach unten und blickte direkt in Honigjunges ängstliche Augen. Das Kätzchen hing mit nur zwei Pfoten am Rand der Hochnase und drohte hinab zu stürzen! Ein Sturz aus dieser Höhe könnte einen ausgewachsenen Krieger töten! Schnell beugte sich Flammenblüte vor und packte das Junge am Genick, genau in dem Moment, als es sich nicht mehr festhalten konnte. Die Kätzin schwankte gefährlich, doch sie konnte sich und das Junge vor dem Sturz retten und schob sich langsam zur Felswand zurück. Sie lebten! Mit unsicheren Beinen kletterte Flammenblüte die Felswand wieder hinab und wurde unten stürmisch von Ampferschweif empfangen. Sie gab ihr Honigjunges zurück, welches von ihrer Mutter stürmisch abgeleckt wurde. Ampferschweif trug das Junge in die Kinderstube und bedankte sich bei allen, die ihr beim suchen geholfen hatten. Dann ging sie in die Kinderstube und bedeutete Flammenblüte ihr zu folgen. Sie schaute sich um, als wollte sie sicherstellen, das keiner zuhörte und fragte: „Warum hast du nichts gesagt? Ich dachte wir währen Freundinnen! Wann ist es soweit?“ Flammenblüte blickte sie verwundert an. „Was hab ich nicht gesagt? Was ist wann so weit?“ Unglauben blitzte in Ampferschweifs Augen auf. „Wann du in die Kinderstube umziehst natürlich!“
Kapitel 2:
„Wann ich in die Kinderstube umziehe?“, fragte Flammenblüte verwundert. Plötzlich ergab alles einen Sinn. Sie erwartete Junge! Deshalb konnte sie kaum noch schnell rennen und fühlte sich immer so müde und ausgelaugt. Sie hatte sich vor ein paar Tagen schon ehrliche sorgen um ihre Gesundheit gemacht. Sie würde es Regenpelz und Feuerstern sagen müssen und auch dem Rest ihrer Familie. Die wären bestimmt sauer, wenn sie es ihnen nicht sagen würde und sie es selbst bemerken würden. „Du hast es nicht gewusst?“ schnurrte Ampferschweif amüsiert. „Nein, ich habe es kein bisschen gewusst.“ Flammenblüte war mit ihren Gedanken schon bei den kommenden Monden. Wie viele es wohl werden würden? Würden sie ihr ähnlich sehen? Wie würde sie sie nennen… Ampferschweifs Miauen unterbrach ihre Gedanken „Ich will ja nicht unfreundlich klingen, aber wer ist der Vater? Ich hoffe ja auf Regenpelz, aber ich weiß ja nicht ob es nicht doch noch Schlammfell ist… oder gar ein anderer? Es kommt dir jetzt vielleicht unhöflich vor, aber bei dir bin ich mir da nicht so sicher.“ Flammenblüte entschied sich, die letzte Bemerkung einfach zu überhören. Ampferschweif meinte mit „jemand anderes“ Dornenkralle, mit dem sie gut befreundet war und den einige zeitweise doch wirklich für ihren Gefährten hielten! Wenn sie so überlegte war sie sich gar nicht sicher, ob es Schlammfell oder Regenpelz waren. Schlammfell war ihr erster Gefährte gewesen, bis er vor zwei Monden während des Dachsangriffes ermordet wurde. Sie glaubte aber nicht, dass sie schon über zwei Monde schwanger war, sonst hätte sie es bestimmt schon gemerkt. Also musste es Regenpelz, der sie über Schlammfells Tod getröstet hatte und nun ihr Gefährte war, sein. „Dein Bruder Regenpelz ist der Vater. Ich dachte eigentlich, dass du ganz genau weist, dass Dornenkralle nur ein richtig guter Freund von mir ist!“ Nun war es wohl an ihr meinen Kommentar zu überhören. „Ich werde Tante!!!! Stell dir doch mal ein Junges mit dem grauen Fell von Regenpelz und roten Punkten vor. Das wäre ja sooo niedlich!“ Ampferschweif war, nachdem klar war, dass ich ihren Bruder nicht betrogen hatte sofort Feuer und Flamme (mir ist grad im Moment aufgefallen wie gut dieser Ausdruck zu Warrior Cats passt ). „Nicht so laut“, zischte Flammenblüte, „du bist bis jetzt die einzige, die davon weiß und ich würde es den anderen gerne persönlich sagen.“ „Oh natürlich. Von mir wird es keine Katze erfahren.“ „Mama, Mama! Haselpfote will mir zeigen, wie man sich an eine Maus anschleicht! Darf ich? Bitte, bitte!“ ein kleines graues Knäul Fell kam aus der Kinderstube gehüpft. Als es stehen blieb erkannte Flammenblüte die blauen Augen von Rußpelz… nein! Die Augen von Rußjunges natürlich. Das Junge sah der toten Heilerin des DonnerClans unglaublich ähnlich, was wohl daran lag, das sie ihre Tante gewesen war. „Geh ruhig, aber bleib in der Nähe, damit ich dich sehen kann.“ Noch während Ampferschweif sprach huschte das graue Kätzchen über die Lichtung zu Haselpfote. „Ich muss zu meinen Jungen. Bis später“ die Augen der Schildpattfarbenen blitzten entschuldigend, als sie in die Kinderstube ging, um nach Honigjunges und Mohnjunges zu sehen. Flammenblüte entschied sich dazu, erst einmal jagen zu gehen um ihren Teil zum Frischbeutehaufen beizutragen und gleichzeitig etwas über ihre Jungen nachzudenken. Sie verließ den Felsenkessel in Richtung See, weil sie hoffte dort ungestört zu sein. Außerdem konnte man in der nähe der alten Eiche gut Eichhörnchen jagen. Da es später Blattfall war würde sie auch nicht von Zweibeinern gestört werden, die im Sommer mit Wassermonstern über den See fuhren und Fische fingen. Auf ihrem Weg erlegte sie eine Drossel und eine Wühlmaus, die nichts ahnend an ein paar Hagebutten geknabbert hatte und eine leichte beute war. Sie bedeckte die Tiere mit Erde um sie später auf ihrem Rückweg mitzunehmen. Die Kätzin setzte sich ans Ufer und blickte über den See hinweg. Sie konnte von hier aus alle Territorien sehen. Dem des DonnerClans lag das FlussClan-Territorium gegenüber und dazwischen lagen die Heimat von Wind- und SchattenClan. Seit Brombeerkralle vor einem Mond seinen Halbbruder Habichtfrost getötet hatte, nachdem dieser ihren Vater Feuerstern umbringen wollte war Ruhe eingekehrt. „Der See wird sterben. Zu dritt werdet ihr zu den Wolken gehen und Feuer sein. Nur so kannst du die Clans retten.“ Plötzlich erinnerte sich Flammenblüte an die Prophezeiung der blauen SternenClankätzin und sie schauderte. So ruhig würde es wohl nicht mehr lange sein. Traurig hob sie ihren Kopf gen Himmel und fragte sich, ob sie auch noch reisen müsste, jetzt wo sie Junge erwartete. Wahrscheinlich schon. Schließlich wusste der SternenClan doch immer über solche Dinge bescheid, oder?
Ihr Gedankengang wurde jäh unterbrochen, als es im Gebüsch hinter ihr raschelte. Sie sprang auf und drehte sich kampfbereit in Richtung des Gebüschs, als sie von allen Seiten angefallen wurde. Die falmmenfarbene Kätzin schlug wild um sich, als sie den Geruch der Katzen erkannte. Eichhornschweif, Staubwolke und Regenpelz! Das hätte sie sich auch gleich denken können. Spielerisch warf sie ihren Bruder von ihr herunter und blickte die drei dann aber finster an. „Ihr habt mir vielleicht einen Schrecken eingejagt! So wie ihr über mich hergefallen seit, hätte man denken können, der ganze SchattenClan würde mich angreifen!“ Eichhornschweif, der ein Stück Fell an der Schulter fehlte, wie Flammenblüte schuldbewusst bemerkte antwortete: „Und bei dir hätte man denken können, dass du taub bist! Das Laub hat total geraschelt, als wir den Hang hinuntergerannt sind. Wir waren auf Morgenpatroullie und sind danach gleich noch jagen gegangen. Wir hätten dich ja mitgenommen, aber du hast geschlafen wie ein Murmeltier.“ Ihr Blick war seltsam, als wüsste sie etwas was Flammenblüte nicht wusste. Schlagartig wurde ihr klar, dass Eichhornschweif von ihren Jungen wusste. Sei entschloss sich es ihr gleich zusagen, nachdem sie es ihrem Gefährten erzählt hatte. Davor wollte sie sich aber noch nichts anmerken lassen und miaute: „Ich habe gerade darüber nachgedacht, wie ich euch am schnellsten finden könnte. Das Jagen war allein etwas langweilig und so wollte ich euch suchen.“ Ihre Schwester lies das als ausrede gelten. „Jetzt wo du uns gefunden hast, kannst du uns ja helfen, die Beute zum Felsenkessel zu tragen. Wir haben so viel gefangen, dass wir es zu dritt nicht schaffen“, prahlte Staubwolke. Sie sammelten die Beute ein und machten sich auf den Heimweg. Drossel, Wühlmaus und zwei Eichhörnchen wogen stark in ihrem Maul und so lies sie sich zusammen mit Regenpelz zurückfallen. Jetzt oder nie dachte sie. „Regenpelz, könnten wir schnell anhalten? Ich muss mit dir Reden“ „Ja klar“ miaute er etwas verunsichert. Sie legten die Beute ab und machten es sich im Farn gemütlich. Flammenblüte entschloss sich nicht lange um die warme Maus () zu reden und begann: „Ich erwarte Junge, Regenpelz!“ Sein Gesicht begann zu strahlen. „Das sind ja großartige Neuigkeiten!“ plötzlich wurde seine Miene hart. „Es ist nicht Schlammfell, oder?“ Die Kätzin ließ sich nicht verunsichern und schnurrte amüsiert: „Nein Schlammfell ist nicht der Vater, sondern du. Wir bekommen Junge!“ Regenpelz freute sich rießig und schnurrte aus vollem Hals. Er berührte ihre Nase mit der seinen, schmiegte sich an sie und begann davon zu schwärmen, wie toll ihre Jungen werden würden: „…sie werden die schönsten Jungen im ganzen Wald sein, weil du ihre Mutter bist! Bestimmt werden sie wunderbare Jäger sein.“ Flammenblüte viel es schwer aber sie unterbrach ihn nach einiger Zeit. „Wir müssen ins Lager, Regenpelz. Meine Geschwister werden sich schon wundern wo wir abgeblieben sind. Außerdem muss ich es ihnen und meinen Eltern sagen.“ „Du hast recht. Lass uns ins Lager gehen“. Die beiden gingen schweigend in den Felsenkessel, doch Regenpelz strahlende Augen sprachen wohl Bände, denn Ampferschweif winkte ihm sofort mit der Schwanzspitze zu. Er entschuldigte sich und ging zu seiner Schwester, während ich nach meinem Vater Ausschau hielt.
Kapitel 3:
„Brombeerkralle, hast du Feuerstern gesehen?“ der getigerte Kater antwortete nach kurzem überlegen: „Ja aber das ist schon etwas länger her. Er ist mit Sandsturm und Lichtherz auf Patrouille gegangen. Das kann noch etwas länger dauern. Was brauchst du? Vielleicht kann ich dir ja helfen.“ „Ich wollte mit meinem Vater reden, als mein Vater und Anführer, wenn du verstehst was ich meine“ sie bereute ihre Wortwahl sofort, als der Zweite Anführer zusammenzuckte. Natürlich wusste er nicht, was Flammenblüte meinte. Sein Vater wurde kurz nach seiner Geburt aus dem DonnerClan verbannt. Später war er Anführer des SchattenClans geworden und hatte versucht den DonnerClan zu vernichten. Er war von einem seiner Verbündeten so stark verletzt worden, dass er alle neun Leben gleichzeitig verlor. „Um ehrlich zu sein, habe ich nicht die leiseste Ahnung was du meinst.“ Noch bevor die Kätzin sich entschuldigen konnte drehte sich der Gefährte ihrer Schwester um und stolzierte Richtung Lagerausgang. „Na super“, knurrte sie. Jetzt hatte sie den Zweiten Anführer vergrault. Flammenblüte ging zum Frischbeutehaufen und nahm sich einen Spatz und eine Wühlmaus, die sie Blattsee bringen wollte. Die Kätzin war Heilerin und somit meist zu beschäftigt um ans Essen zu denken. Als sie zum Heilerbau ging, viel ihr auf, dass sie das heute schon einmal versucht hatte, aber von Ampferschweif aufgehalten worden war. Sie beschloss Blattsee erst einmal von den Jungen zu erzählen, und gleich danach von ihrem Traum. Als sie den Bau ihrer Schwester betrat wehte ihr der bekannte Geruch vieler verschiedener Kräuter entgegen, den auch Blattsee immer an sich trug. Sie miaute zur Begrüßung bekam aber nur ein genervtes „Wer ist da?“ zur Antwort. Da sie solche Begrüßungen aber sehr wohl gewohnt war ließ sie sich nicht einschüchtern. „Hier ist deine tolle Schwester, die daran gedacht hat dir etwas Beute vorbei zu bringen und mit dir essen will“ viel schneller als erwartet tauchte Blattsees Kopf aus der Felsspalte auf, in der sie schlief und ihre Kräuter aufbewahrte. „Wenn das so ist, kannst du mir ja danach auch noch helfen, die Kräuter auszusortieren, oder?“ „Ich habe etwas ziemlich wichtiges mit dir zu besprechen, aber danach natürlich“, Blattsee war sofort ganz Ohr und kam etwas schwerfällig zu ihr herüber getappt. Sie nahm die Wühlmaus und setzte sich ins Moos. „Nimm Platz. Was gibt es?“ sie setzte sich gehorsam neben sie ins Moos und begann etwas von ihrem Spatz zu essen. Nach einiger Zeit entschied sie sich, das es keinen Zweck hatte es noch länger hinaus zu zögern und ihrer Schwester von den Jungen zu erzählen. Sie wusste nicht, wie sie es aufnehmen würde, da Blattsee selbst niemals junge haben würde, weil sie Heilerin war. „Ich werde Junge bekommen“ miaute Flammenblüte. Blattsee blickte sie kurz mit einem seltsamen Ausdurck in den Augen an, aß dann aber weiter ihre Wühlmaus. Kurz darauf begann sie zu sprechen „Das freut mich für dich. Hast du es Regenpelz schon gesagt? Und Feuerstern?“ „Regenpelz schon, Feuerstern war nicht da. Weißt du wie viele es sein werden?“, fragte Flammenblüte. Blattsee ignorierte ihre Frage und schaute sie ein paar Augenblicke lang an. Sie wirkte verunsichert, fast ängstlich, als sie weiter redete: „Ich auch“ es schien als würde eine unglaublich last von ihren Schultern fallen, als sie das sagte. Flammenblüte verstand nicht, was sie damit meinte. Sie auch? Auch was? Da viel es ihr wie Schuppen von den Augen. Ihre Schwester, die Heilerin des DonnerClans, erwartete Junge! Aber das verstößt gegen das Gesetz der Krieger! Dem Anschein nach hatte Blattsee erraten, was in ihr vorging den sie zuckte zusammen. Doch Flammenblüte konnte darauf jetzt keine Rücksicht nehmen. Was sollte der DonnerClan jetzt machen? Wenn Blattsee zurücktreten würde hätte er keinen Heiler mehr, aber sie kann unmöglich Heilerin bleiben, wenn herauskommt, dass sie Junge erwartete. „Krähenfeder ist der Vater, oder?“ fragte die flammenfarbene Kätzin. „Ja“ ihre Schwester konnte ihr nicht in die Augen blicken. Die Jungen waren von einem WindClan-Krieger! Das verstoß ja gleich doppelt gegen das Gesetz der Krieger! „Verdammt“, war alles was sie herausbrachte. „Ja verdammt“ antwortete Blattsee. „Wirst du es dem Clan sagen“ fragte die gestreifte Kätzin. „Nein“ miaute Flammenblüte mit plötzlicher Bestimmtheit. „Was willst du machen?“ die beiden Kätzinnen hatten die Beute schon komplett vergessen. „Ich habe einen Plan“, antwortete die Heilerin prompt, „aber du must mir dabei helfen. Ich weiß es ist viel verlangt, …“ sie zögerte. „du könntest meine Jungen zusammen mit deinen Aufziehen. Wir könnten sagen, dass sie alle dir gehören“ Blattsees Stimme war schmerzerfüllt. „Wir könnten kurz bevor sie geboren werden verreisen. Wir können auch noch Eichhornschweif mitnehmen, sie hilft uns bestimmt. Wenn wir wiederkommen sagen wir, du hättest so viele Junge zur Welt gebracht. Ich werde ein Kraut nehmen, um meinen Milchfluss zu stoppen und du wirst ganz viel Borretsch essen müssen, aber wir können das schaffen!“ nun schaute ihre Schwester sie flehend an. „Bitte“ „Ich mach es.“ Antwortete Flammenblüte. „Danke“ schnurrte die Heilerin. „Das werde ich dir nie…“ „Flammenblüte?“ Feuersterns Kopf erschien im Eingang des Heilerbaus. „Brombeerkralle sagt, dass du mich sprechen willst“ „Oh ja genau“ Flammenblüte hoffte inständig, dass man ihr ihre Aufregung nicht anmerkte. „Wir reden später weiter Blattsee, okay?“ sie versuchte zu klingen, als hätten sie nur über das Wetter geredet und folgte ihrem Vater nach draußen. Es war windig geworden und überall lagen Blätter auf dem Boden. „Können wir in deinen Bau gehen? Ich habe etwas wichtiges mit dir zu besprechen. Sandsturm soll am besten auch gleich mitkommen.“ Feuersterns smaragdgrüne Augen begannen wissend zu leuchten. „Ich hole sie. Geh du gleich mal vor“ sie beeilte sich nicht ganz so schwerfällig zu Feuersterns Bau hinaufzuklettern und ging in die Höhle hinein, wo es gemütlich und windgeschützt war. Nach kurzer Zeit kamen auch Feuerstern und Sandsturm und legten sich ihr gegenüber an die Wand der Höhle. Ihre Mutter schien nicht zu wissen was los war und Flammenblüte entschloss sich sofort mit der Sprache heraus zu rücken. „Ich erwarte Junge. Sie werden ungefähr in einem Mond zur Welt kommen“ „Das ist ja toll! Hast du gehört Feuerstern? Wir werden Großeltern.“ Feuerstern schnurrte amüsiert. „Für mich hört es sich eher danach an, dass ich langsam richtig alt werde. Sieh uns an. Wir sind ja schon fast reif für den Ältestenbau“ dann wurde er wieder ernst. „Ich hoffe ja sehr das der Vater Regenpelz ist“ die Kätzin, die ihrem Vater unglaublich ähnlich sah verdrehte die Augen, was Feuerstern wohl als Antwort genügte. „Du wirst in einem Viertelmond in die Kinderstube umziehen. Minka und Ampferschweif werden sich über deine Gesellschaft freuen.“ „Du solltest es jedem sagen, der dir wichtig ist, weil Feuerstern es in sieben Sonnenaufgängen offiziel verkünden wird. Meine Halbschwester Rauchfell war damals unglaublich sauer, weil ich ihr nicht erzählt habe, dass ich Junge erwartete“ warf Sandsturm dazwischen. Sie schien wirklich in ihrem Element zu sein, wie sie ihr Tipps wegen ihren Jungen gab. Flammenblüte wurde plötzlich unglaublich traurig, als ihr einfiel, dass sie Blattsee diese Tipps nie geben würde, auch wenn sie Junge erwartete. Sie würde es geheim halten müssen. Regenpelz würde ein paar Junge für die seinen halten, auch wenn sie gar nicht mit ihm verwandt waren. „Ich bin etwas müde.“ In der Zwischenzeit war die Sonne untergegangen. „Ich werde mich in den Bau der Krieger schlafen legen“ Sandsturm schien das für normal zu halten und begleitete ihre Tochter hinunter, was einigen Katzen sehr seltsam vorkommen musste, schließlich war sie sonst immer sehr schnell und wendig. Borkenpelz rief sogar: „Flammenblüte bist du verletzt?“ über das Ganze Lager hinweg. Doch der Kätzin machte es an diesem Abend überhaupt nichts aus und sie legte sich in ihr gewohntes Nest im Bau der Krieger. Das letzte woran sie dachte, bevor sie einschlief, waren drei Sterne am Himmel, obwohl man im Bau den Himmel gar nicht sehen konnte.
Kapitel 4:
Die hellen Sterne des Silbervlieses spiegeln sich in dem Teich, der ruhig in der Senke lag. Kein Lüftchen regte sich in der stillen Nacht. Flammenblüte lief die Senke hinab. Sie spürte die Pfotenabdrücke ihrer Ahnen unter ihr und wusste, dass sie sich, wie schon in der Nacht zuvor am Mondsee befand. Sie träumte. Zwei Silhouetten hoben sich von den Felsen um sie herum ab. Es waren Katzen, die langsam auf sie zukamen. Sie erkannte die blaugraue Kätzin von letzter Nacht und einen rotbraunen Kater, den sie noch nie gesehen hatte. Die beiden SternenClan-Krieger liefen in solchem Einklang neben einander her, als wären sie es seit vielen, vielen Blattwechseln gewohnt. Es muss fast ein ehemaliger DonnerClan-Krieger sein, dachte Flammenblüte. Der Kater begann mit einer vollen, tiefen Stimme zu sprechen: „Blaustern, ist das die Kätzin, die du und deine Heiler ausgewählt haben? Die Tochter deines treuen Schülers Feuerstern? Sie gleicht ihm ja sehr, aber die andere tut das schließlich auch.“ „Ja Eichenherz. Das ist Flammenblüte. Sie ist die Tochter des Feuers und sie wird die Clans retten.“ „War dir klar, dass sie Junge erwartet, als du sie ausgesucht hast? Man kann doch keine trächtige Kätzin die Aufgabe übertragen, die Clans zu retten!“, der Kater, der dem Anschein nach Eichenherz hieß schien Flammenblütes Meinung zu sein. Sollten diese Katzen doch irgendeine andere Katze auf die Reise schicken. „Ich bin Eichenherz Meinung. Ich kann unmöglich weiter weg reisen, wenn ich Junge habe!“ Blaustern blickte sie verwundert an, als hätte sie ganz vergessen, dass Flammenblüte da war. „Natürlich kannst du diese Reise machen! Du wirst ja ein paar Reisegefährten haben. Es werden immer mehr werden, umso weiter ihr kommt. Du wirst in einem Halbmond aufbrechen und da will ich keine Widerrede hören! Dein Vater hat eine ähnliche Reise unternommen, als er schon Anführer war. Er und diene Mutter sind sehr weit gegangen um einem fremden Clan zu helfen und haben den DonnerClan verlassen, obwohl sie nicht einmal wussten, ob sie je wiederkehren würden. Du bist deines Vaters Tochter, also will ich nie wieder so etws von dir hören.“ Blausterns Augen blitzten wütend und Flammenblüte traute sich nicht ihr zu wiedersprechen. „J-aaa“ stotterte sie bevor sie plötzlich aus ihrem Traum gerissen wurde.
„Flammenblüte steh auf!“ Regenpelz stieß mit seiner Pfote gegen ihre Flanke. „Du bist für die Morgenpatrouille eingeteilt. Wenn du heute wieder verschläfst, werden bald alle Katzen wissen, das du Junge erwartest.“ Sofort war die orangene Kätzin hellwach. „Mit wem bin ich eingeteilt?“, fragte sie. Gerade als Regenpelz zu einer Antwort ansetzten wollte begann Brombeerkralle zu sprechen, dessen Anwesenheit Flammenblüte noch gar nicht bemerkt hatte. „Mit Eichhornschweif, Staubwolke, Beerenpfote und mir. Herzlichen Glückwunsch noch“ der Zweite Anführer musste ihr Gespräch belauscht haben. Oder eher mit angehört, denn sie hatten nicht sehr leise gesprochen. Ihr viel wieder ein, wie gemein sie gestern zu Brombeerkralle gewesen war und entschloss sich, sich bei ihm zu entschuldigen. „Brombeerkralle, wegen gestern…“ Der Zweite Anführer unterbrach sie. „ Ist schon gut. Ich weiß ja jetzt den Grund. Du hast Recht. Ich weiß nicht, wie es ist, wenn man Verwandtschaft in seinem Clan hat. Meine Mutter ist Tod, mein Vater war ein Verräter und meine Schwester ist beim SchattenClan. Ich habe überreagiert. Können wir es einfach dabei belassen?“ die Kätzin war verwundert, denn der getigerte Kater entschuldigte sich nicht häufig für etwas. Er schien ihr immer zu stolz zu sein, um seine Fehler zuzugeben, aber da hatte sie sich wohl in ihm getäuscht. „Tut mir trotzdem leid. Ich hätte nachdenken sollen, bevor ich etwas sage.“, der Kater nahm dies mit einem kurzen zucken der Schnurrhaare zur Kenntnis und verließ den Bau. Nach einer schnellen Wäsche trottete Flammenblüte auf die Lichtung des Felsenkessels. Die Sonne ging gerade auf und es fühlte sich an, als würde es ein recht warmer Tag werden. Die Katzen, die für die Morgenpatrouille eingeteilt waren, standen schon bereit am Dornenwall-Ausgang des Lagers. „Guten Morgen Flammenblüte! Auch schon wach?“, die Augen ihres Bruders Staubwolke blitzen neckisch. Die Truppe machte sich auf den Weg zur WindClan-Grenze, an der sie heute Morgen patrouillieren sollten. Unterwegs knurrte Eichhornschweifs Bauch so laut, das Brombeerkrallen, der die Katzen anführte, vorschlug eine Pause zum jagen vor. Flammenblüte spitzte die Ohren und machte sich auf die Suche nach Beute. Nach kurzer Zeit sah sie eine Maus auf der Wurzel einer Eiche sitzen, die gemächlich an einer Nuss knabberte. Die Kätzin verlagerte ihr Gewicht auf ihre Hinterbeine und schlich sich an das Tierchen an. Plötzlich knarzte ein Ast unter ihren Pfoten. Die Maus blickte auf und huschte mit unglaublicher Geschwindigkeit auf ein Loch in der Erde zu. Die Kriegerin sprang hinterher, konnte sie aber nicht erwischen. Das ist mir seit meiner Schülerzeit nicht mehr passiert, dachte Flammenblüte. Eichhornschweif hatte sie wohl beobachtet, denn sie schaute ihre Schwester verwundert an. Da fiel ihr ein, dass sie ihrer Schwester und ihrem Bruder noch gar nicht von den Jungen erzählt hatte und ging auf Eichhornschweif zu. „Ich kann nicht zulassen, dass du denkst ich könnte nicht mehr jagen, also muss ich dir etwas Wichtiges erzählen.“ Die rote Kätzin mit der weißen Pfote unterbrach sie. „Du erwartest Junge“ Verblüfft schaute Flammenblüte sie an. „Ja. Woher weißt du es?“ Eichhornschweif schnurrte amüsiert. „Ich bin nicht blind. Es wird nicht mehr lange dauern, bis es jeder im Clan bemerkt hat. Außerdem bist du meine Schwester. Wir kennen uns seit wir geboren wurden. Ich merke wenn etwas nicht mit dir stimmt.“ Ein Rotkehlchen landete auf Futtersuche in ihrer Nähe. Eichhornschweif stand auf und schlich sich geschmeidig an den Vogel an. Sie sprang ab und tötete das Tier mit einem schnellen bis ins Genick. Sie ging zu ihrer Schwester zurück und legte ihr das Rotkehlchen vor die Pfoten. „Hier iss“, miaute sie. Dann sprang sie in den Wald um sich selbst etwas zu fangen. Nachdem Flammenblüte aufgegessen hatte ging sie zum Rest der Truppe zurück und die Katzen machten sich wieder auf den Weg zur WindClan-Grenze. Sie gingen an dem Bach entlang, der die Territorien von einander trennte, als sie plötzlich Gejaule auf der anderen Seite hörten. Dann ein tiefes Knurren, das unmöglich von einer Katze stammen konnte… es hörte sich verdächtig nach einem Dachs an. Flammenblüte konnte auf dem Moor nichts entdecken, doch dann sah sie in dem kleinen Stück Wald des WindClans etwas Schwarzes auftauchen. Es war ein Dachs und er kämpfte mit einem dunklen WindClan-Krieger. Er konnte alleine unmöglich gewinnen. Die flammenfarbene Kätzin schaute sich fragend nach Brombeerkralle um. Er war der Anführer der Patrouille und sie würden nicht ohne seine Erlaubnis eingreifen. In den Augen des Katers konnte sie wilde Entschlossenheit sehen. Er wollte wohl genauso wenig wie sie, dass die WindClan-Katze starb. Die DonnerClan-Katzen sprinteten auf den Kämpf zu und setzten geschmeidig über den Bach, um dem Krieger zu helfen. Nur Flammenblüte konnte nicht weit genug springen, denn kurz vor dem Absprung fühlte sie ein Treten in ihrem Inneren, worauf sie ihr ursprüngliches Ziel aus den Augen verlor. Es war das erste Mal, das sie ihre Jungen spürte. Sie stürzte in den Bach, der diesen Blattfall viel Wasser führte, und ihr bis zum Brustfell reichte. Triefend vor nässe schleppte sie sich aus dem Wasser und sah gerade noch, wie Brombeerkralle und Staubwolke den Dachs über das Moor hinweg davon jagten. Beerenpfote eilte zu ihr und fragte: „Flammenblüte, ist alles okay bei dir?“, er schien etwas verwirrt, schließlich war er der junge Kater mit den noch kurzen Beinen und sie die Kätzin, die für ihre Wendigkeit und Schnelligkeit bekannt war. „Ja…ja alles gut, ich bin nur ausgerutscht“ Sie ging den kleinen Hügel hinauf zu Eichhornschweif, die gerade Staubwolke und ihren Gefährten zurück begrüßte. Neben ihr stand Krähenfeder. Dann war er es wohl gewesen, der ganz allein gegen einen Dachs kämpfen wollte, stellte Flammenblüte nicht im Geringsten verwundert fest. Der WindClan-Kater war schon immer sehr von sich selbst überzeugt gewesen. Als sie den dunkelgrauen Krieger sah erinnerte sie sich sofort an Blattsee, die seine Junge zur Welt bringen würde. Flammenblüte verstand immer noch nicht, warum sich ihre Schwester, von allen Katern der Welt, ausgerechnet in diesen eingebildeten WindClan-Krieger verlieben musste. „Was wollt ihr auf dem WindClan-Territorium?“ fragte er feindselig. „Dir dein verdammtes Hinterteil retten!“ antwortete Eichhornschweif schnippisch. Sie hatte sich schon immer häufig mit ihm gestritten. „Ich wäre auch allein mit diesem Krähenfraßfressenden Dachs fertig geworden“ meinte Krähenfeder überzeugt. Bevor Eichhornschweif richtig anfangen konnte mit ihm zu streiten schnitt Brombeerkralle ihr das Wort ab. „Wir gehen zurück auf unser eigenes Territorium. Kommt mit“ Er setzte sich in Bewegung und die anderen folgten ihm widerstrebend. Flammenblüte konnte noch etwas von Beerenpfote vernehmen, was sich verdächtig nach „Von wegen“ anhörte, ließ es aber dabei beruhen. Mit immer noch tropfnassem Fell setzte sie ihren Weg fort.
Kapitel 5:
Die Katzen teilten sich auf, um die Patrouille schneller zu beenden. Brombeerkralle ging mit seinem Schüler Beerennase die Grenze Richtung Mondsee hinauf, während Staubwolke, Eichhornschweif und Flammenblüte den Weg zum See übernahmen. Nachdem die drei einige Grenzmakierungen erneuert hatten und kein weiteres Zeichen von WindClan-Katzen entdeckt hatten machten sie sich auf den Weg in Lager und wollten unterwegs noch etwas Jagen. Flammenblüte begann zu frösteln, als der kalte Wind des Blattfalls auffrischte. Ihr dichtes Fell war noch immer nicht ganz getrocknet, sie spürte wie die Kälte an ihrem Pelz zerrte und musste schaudern. Eichhornschweif musste das gesehen haben, denn sie miaute besorgt: „Flammenblüte, wir sollten uns beeilen ins Lager zu kommen. Du zitterst ja am ganzen Körper. Das bekommt deinen Jungen sicherlich nicht gut!“ Bevor die orangene Kätzin antworten konnte, unterbrach Staubwolke sie entgeistert: „Du erwartest Junge? Warum hast du denn nichts gesagt?“ „Staubwolke ich…“, sie wollte zu einer Entschuldigung ansetzen. „Aber Eichhornschweif hast du es gesagt, oder? Bestimmt auch Vater und Mutter. Regenpelz wird es auch wissen, schätze ich mal…womöglich hast du es dem ganzen Clan verkündet, aber an deinen Bruder denkst du natürlich nicht. Wir sind ja nur Wurfgeschwister!“ der schildpattfarbene Kater stürmte wütend voran auf den Dornenwall-Eingang des DonnerClan-Lagers zu. „Oh Entschuldigung. Ich wusste doch nicht, dass du es ihm noch nicht gesagt hast“ Bedauern spiegelte sich in Eichhornschweifs smaragdgrünen Augen, die denen von Feuerstern und Flammenblüte unglaublich ähnlich sahen. „Schon gut. Er kriegt sich wieder ein. Er hat sich schon immer wieder eingekriegt“, die flammenfarbene Kätzin erinnerte sich, wie unglaublich wütend ihr Bruder gewesen war, als sie und Regenpelz nur etwa einen Viertelmond nach Schlammfells Tod zu Gefährten wurden. Der hellgraue Kater war sein bester Freund gewesen, schon seit Staubwolke die Kinderstube verlassen hatte. Die Kätzin zitterte am ganzen Leib, als sie im Felsenkessel ankam. „Ich gehe mal zu Blattsee“, meinte Flammenblüte entschuldigend zu Eichhornschweif und machte sich auf den Weg, zum Bau der Heilerin. Dornenkralle kam vom Bau der Krieger auf sie zu und rief ihren Namen. Die rote Kätzin blieb stehen und wollte mit ihrem Baugefährten reden. Doch der schaute sie finster an und miaute: „Stimmt es, was Staubwolke mir gerader erzählt hat? Du erwartest Junge?“, sein Gesicht war schmerzverzehrt. Plötzlich wurde Flammenblüte klar, dass der Kater doch etwas für sie empfinden musste. Es tat ihr unendlich leid, aber sie hatte sich für Regenpelz entschieden. „Ja…“ Der goldene Krieger schnaufte hörbar aus, „mir hätte es wohl klar sein sollen. Ich hätte nicht hoffen sollen. Als Schlammfell dir während der großen Reise das Leben gerettet hat, hast du dich in ihn verliebt. Wir anderen Kater waren dir egal. Regenpelz, Aschenpelz, ich… wir alle waren von deiner Ehrlichkeit, Freundlichkeit und deinen smaragdgrünen Augen verzaubert. Aber du hast dich für Schlammfell entschieden. Wir haben es hingenommen. Als Schlammfell starb, waren wir alle traurig, aber wir sahen auch unsere Chance. Regenpelz hat sie am schnellsten genutzt. Doch ich hatte immer gehofft, du würdest einsehen, dass ich dich wirklich liebe…“ Dornenkralle zuckte traurig mir den Schnurrhaaren. Sein Schweif hing zu Boden, als er sich umdrehte und Richtung Schmutzplatz verschwand. „Dornenkralle ich…“ Flammenblüte wusste nicht, was sie eigentlich sagen wollte. Er hatte Recht. Sie hatte sich in Schlammfell verliebt und danach in Regenpelz. Aber ihr Gefährte liebte sie und es gab keinen Grund daran zu zweifeln. Plötzlich wurde die flammenfarbene Kätzin wütend. Sollte sich Dornenkralle doch zum SternenClan scheren. Regenpelz war ihr Gefährte und sie würde seine Junge zur Welt bringen. Moment, was hat er gesagt, woher er das weiß?!, dachte sie. Staubwolke! Wie konnte er nur. Wenn sie ihn erwischte…ja was dann? Würde sie sich bei ihm entschuldigen, oder würde sie ihn anfauchen? Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als Blattsee aus ihrem Bau trat. Zu ihr hatte sie doch eigentlich gewollt. Durch das Gespräch mir Dornenkralle, hatte sie die Kälte ganz vergessen. „Flammenblüte gut das ich dich treffe, ich wollte…Was ist den mit dir passiert?“ Ihre Schwester schaute sie entgeistert an. „Bin in den Bach gefallen. Können wir in deinen Bau gehen bevor wir weiterreden?“ „Ja natürlich komm rein.“ Die Heilerin trat einen Schritt zur Seite und Flammenblüte betrat den Heilerbau. Die gestreifte folgte ihr dicht auf den Pfoten. „Setz dich. Ich suche dir etwas, was dich aufwärmt.“ Sie deutete mit ihrem Schwanz auf ein trockenes Nest und die Kriegerin setzte sich dankbar. Blattsee verschwand hinter dem Fels, der den Eingang ihres Nestes andeutete und erschien ein paar Sekunden darauf mit einer gelblichen Pflanze im Maul. „Du musst sie richtig gut kauen, damit dein Körper den Saft aufnimmt. Ich rate aber davon ab, die Reste zu schlucken. Sie sind sehr bitter“, Flammenblüte tat wie ihr geheißen und verzog angeekelt das Gesicht. „Wähh, isch dasch eklisch“, miaute sie mit vollem Maul. Die Schnurrhaare ihrer Schwester zuckten amüsiert, bevor sie etwas ernster fortfuhr: „Keine Bäder mehr, bevor du geworfen hast, ist das klar. Du könntest dich erkälten“ „Ich habe nicht vor nochmal in einen Bach zu fallen“ „Gut“, meinte die Heilerin darauf nur. Langsam begann das Kraut zu wirken, bemerkte Flammenblüte. Sie fühlte sich nun von innen her schön warm. „Wir müssen Eichhornschweif in unseren Plan wegen der Jungen einweihen, wenn wir sie mitnehmen wollen. Alleine schaffen wir das nicht.“ Miaute Blattsee, nachdem die Schwestern eine Weile schweigend nebeneinander gesessen waren. „Du hast Recht. Ich gehe sie gleich einmal suchen. Sie müsste im Lager sein, ich bin gerade erst mit ihr von der Morgenpatrouille zurückgekehrt.“ „Du gehst erstmal nirgendwo hin! Heute ist Vollmond und bestimmt wird dich Feuerstern mit zur Großen Versammlung nehmen. Du musst dich ausruhen, wenn du mit willst.“ Flammenblüte setzte zum Protest an, beließ es aber dabei, als Eichhornschweif in den Bau getrottet kam. „Ach, hier bist du!“ die Kätzin schaute sie seltsam an. „Was hast du Dornenkralle getan, dass er mit schmerzverzehrtem Gesicht aus dem Lager gerannt ist?“ „Ich…Ich habe ihm gar nichts getan. Er war nur nicht sehr erfreut, als er von meinen Jungen erfahren hat.“ Versuchte Flammenblüte zu erklären. Eichhornschweif zuckte mit ihren Ohren, als wäre sie nicht ganz sicher, was sie von der ganzen Sache halten sollte. Bevor sie aber irgendetwas sagen konnte, warf Flammenblüte der Heilerin einen Blick zu und Blattsee begann: „Eichhornschweif ich muss dir etwas sehr wichtiges sagen. Du musst mir versprechen nicht auszurasten“ Die Kätzin beäugte ihre beiden Schwestern misstrauisch: „Na gut“ Blattsees Stimme zitterte als sie begann: „Nicht nur Flammenblüte erwartet Junge, Eichhornschweif, sondern auch ich. Krähenfeder ist ihr Vater.“ „Fuchsdung“, entfuhr es der dunkelroten Kriegerin, doch die Heilerin ließ sich nicht beirren: „Wir haben vor, den Clan einen Halbmond, bevor die Jungen geboren werden zu verlassen. Flammenblüte wird dann mit allen Jungen zurückkehren und sie als ihre eigenen ausgeben. So kann ich weiter Heilerin sein. Aber wir brauchen deine Hilfe. Alleine können wir die Jungen unmöglich zurück zum DonnerClan bringen. Können wir auf dich zählen?“ Nach kurzem zögern antwortete Eichhornschweif: „Ich finde es zwar nicht toll, aber ich werde mit machen. Blattsee muss unsere Heilerin sein, egal ob sie Junge hat oder nicht.“ Dann zuckten ihre Schnurrhaare amüsiert „Endlich mal wieder ein Abenteuer.“
Die Geschichte spielt etwa einen Mond nach Sonnenuntergang. Stellt euch einfach vor, dass im Wurf von Sandsturm und Feuerstern noch zwei weitere Junge waren. Flammenblüte und Staubwolke. Hoffentlich gefällt euch die Geschichte
Wildregen Krieger
Anzahl der Beiträge : 365 Anmeldedatum : 01.02.14 Alter : 25 Ort : StormClan (highest mentor)& WindClan (Warrior) <3
Thema: Re: Warrior Cats-Die Tochter des Feuers Mo Feb 17, 2014 11:53 am
Sie ist sehr gut geschrieben und du hast auch die Gefühle und Gedanken der Katzen sehr gut rübergebracht. Diese Geschichte ist (bis jetzt) sehr gut gelungen, Glückwunsch